Mehrweg, Einweg, Karton – Getränkeverpackungen im Vergleich - Rhenser

Mehrweg, Einweg, Karton – Getränkeverpackungen im Vergleich

Welche Verpackung hat den geringsten ökologischen Fußabdruck – Mehrweg, Einweg, Karton? Eine komplexe Fragestellung, vor der Verbraucher häufig beim Getränkekauf mit Blick auf einen nachhaltigen Konsum stehen. Wir beleuchten die Vor- und Nachteile verschiedener Verpackungsarten und geben Einblicke, wie Verbraucher informierte Entscheidungen treffen können.

Getränkeverpackungen erfüllen verschiedene wichtige Funktionen, beispielsweise zum Produktschutz oder Transport. Ob Glas-, PET- oder Kartonflasche – die hohe Qualität von natürlichem Mineralwasser wird durch jede ihrer Verpackungen von der Quelle bis auf den Tisch bewahrt. Daher gilt für uns: Jede Verpackung hat ihre Daseinsberechtigung.

Die Ökobilanzen der Getränkeverpackungen bewerten die Umweltauswirkungen eines Produkts über den gesamten Lebenszyklus – von der Rohstoffproduktion bis zur Entsorgung und Verwertung.

Einweg-PET-Flaschen

Plastik-Flaschen aus Polyethylenterephthalat (PET) überzeugen vor allem durch ihr leichtes Gewicht und Bruchsicherheit beim Transport. Bei überregionaler Vermarktung von Getränken wird die PET-Einwegflasche im Vergleich zur Mehrwegflasche mit jedem Lieferkilometer ökologischer, da der Rücktransport wegfällt und sich das geringere Gewicht der Verpackung positiv auf die Ökobilanz der PET-Einwegflasche auswirkt.

Obwohl fast jede PET-Flasche in Deutschland bepfandet ist, handelt es sich dabei häufig um Einwegflaschen. Denn sie werden direkt nach der Abgabe zusammengedrückt und dann gesammelt dem Recycling zugeführt.

Doch aus einer zurückgeführten PET-Flasche wird nicht zwingend eine neue Flasche. Einer Studie des Instituts für Energie- und Umweltforschung (Ifeu) zufolge, werden in Deutschland derzeit nur 45 Prozent der PET-Flaschen wieder zu neuen Flaschen recyclelt. Der größte Teil des zurückgegebenen PET-Materials wird laut der Studie für Verpackungen für Putzmittel, Kosmetik oder Textilien verwendet.

Dies stellt ein großes Problem für die Getränkeindustrie dar, denn aufgrund strenger gesetzlicher Vorschriften dürfen Getränkehersteller nur sortenreines, lebensmitteltaugliches PET verwenden. Damit kommt es zum Downcycling des hochwertigen Materials, das dann nicht mehr für Lebensmittel- und Getränkeverpackungen verwendet werden kann, stattdessen muss auf neues Material und neue Rohstoffe zurückgegriffen werden.

Über den gesamten Lebenszyklus verursacht Mineralwasser aus Einweg-PET-Flaschen somit bis zu doppelt so viel CO2 im Vergleich zu Mehrwegflaschen.

Mehrweg-PET-Flaschen

Ein großer Vorteil der Mehrweg-PET-Flasche gegenüber der PET-Einweg-Flasche ist, dass sie bis zu 25 mal wiederbefüllt werden kann. Zudem hat sie ein geringeres Gewicht als Mehrwegflaschen aus Glas – damit ist der Energieverbrauch beim Transport noch geringer als bei Glas-Mehrweg.

Bei der Beschaffung der Mehrweg-PET-Rohlinge setzen wir bei Rhenser zusätzlich auf den regionalen Bezug. Unsere Preforms kommen aus Mendig und legen somit wenige Transportkilometer zurück, bevor sie aufgeblasen und mit Mineralwasser befüllt werden.

Mehrweg-Glasflaschen

Mehrwegflaschen aus Glas können sogar bis zu 50 mal wiederbefüllt werden, was sie gegenüber Mehrwegflaschen aus PET ökologischer gemacht. Aufgrund des schweren Gewichts ist es jedoch ratsam auf die Regionalität des Getränks zu achten, um die klimaschädlichen Emissionen möglichst gering zu halten.

Besonders ökologisch sind Poolflaschen der Genossenschaft Deutscher Brunnen (GDB). Das Mehrweg-Konzept ist so ausgelegt, dass flächendeckend in Deutschland eine Vielzahl von Mineralbrunnen diese Flasche abfüllen kann.

So kann es sein, dass eine in Schleswig-Holstein gefüllte Flasche nach ihrem Verzehr im Urlaub in Bayern von einem anderen Brunnen wiederbefüllt wird. Das spart Transportwege und somit auch Energie für den Transport.

Daher ist die Ökobilanz der GDB-Poolflaschen die beste aller im Markt befindlichen Mehrwegflaschen. Bei brunneneigenen Flaschen und Kisten fällt die Ökobilanz häufig schlechter aus, da nur der Abfüller selbst die Flaschen zurücknehmen und wieder befüllen kann. Das verlängert die Transportwege und führt damit zu zusätzlichen CO2-Emissionen.

Ein eigenes Flaschendesign geht somit nicht mit der Ökobilanz der Flasche einher. Daher setzen wir bei Rhenser seit Jahren auf die Poolflasche der GDB.

Kartonverpackung

Getränkekartons, wie beispielsweise unsere Tetra Top®-Verpackung, sind zwar Einweg-Verpackungen, ökologisch gesehen im Gegensatz zu ihrem Ruf jedoch besser als gedacht. Ein hoher Anteil nachwachsender Rohstoffe, der für die Herstellung der Verpackung genutzt wird, das geringe Gewicht der Kartons beim Transport und die hohe Recyclingquote sind Hauptgründe für eine positive Bilanz des Getränkekartons.

Im Vergleich zu Einwegflaschen aus Glas oder Plastik steht der Getränkekarton klar im Vorteil. Auch bei Glasmehrwegflaschen, die über weite Strecken transportiert werden müssen, wie es zum Beispiel bei Milch häufig der Fall sein kann, gewinnt der Getränkekarton.

Natürlich muss hier auf die Aufmerksamkeit und Bereitschaft der Gesellschaft gesetzt werden, indem die Kartonverpackungen richtig entsorgt werden. Wir verweisen auf der Top®-Verpackung darauf, diese über den gelben Sack zu entsorgen. Zusätzlich stellen wir bei Veranstaltungen, in denen die Top®-Verpackungen im Umlauf sind, Recyclingboxen auf, um die Verpackungen dem Recyclingprozess zuzuführen.

Einweg-Glasflaschen und Alu-Dosen mit der schlechtesten Ökobilanz

Aufgrund des schweren Transportgewichts sowie des hohen Energieaufwands beim Einschmelzen ist die Ökobilanz von Einwegflaschen aus Glas, etwa für Wein und Spirituosen, vergleichsweise schlecht.

Die Getränkeverpackung mit der schlechtesten Umweltbilanz ist die Getränkedose. Ihre Herstellung aus Aluminium und Weißblech benötigt viel Energie und Rohmaterial. Aluminium wird aus Bauxit gewonnen, einem Erz, das in Bergbauoperationen abgebaut wird. Dieser Prozess ist sehr umweltschädlich und verursacht große Mengen an CO2-Emissionen. Zudem werden trotz Bepfandung viele der Getränkedosen nicht recycelt, sondern landen nach der einmaligen Nutzung als Abfall in der Umwelt.

Fazit: Regionale Mehrwegsysteme sind am nachhaltigsten

Mehrweggetränke – aus PET oder Glas – aus der Region sind ökologisch gesehen die Spitzenreiter. Die Vorteile des Ressourcenverbrauchs und der Abfallvermeidung ergänzen sich hier mit dem Vorteil der kurzen Transportwege.

Wie Verbraucher Mehrweggetränke erkennen? Unternehmen haben mehrere Möglichkeiten, ihre Produkte als Mehrweg zu kennzeichnen.

  • Oft ist das Wort „Mehrweg“ eingestanzt oder abgedruckt.
  • Auch die Pfandhöhe ist ein Hinweis: Für Mehrwegflaschen ist in der Regel das Pfand niedriger als für Einwegflaschen, das heißt acht oder 15 Cent statt 25 Cent.
  • Als Orientierung dienen auch die Umweltzeichen „Mehrweg – Für die Umwelt“ und „Der Blaue Engel – Mehrweg“.

Zusammenfassend lässt sich für alle bei Rhenser verwendeten Verpackungsgebinde ein Für und Wider ableiten. Keine Verpackung ist zu 100 Prozent ökologisch – aber auch keine Verpackung zu 100 Prozent umweltschädlich. Eine Voraussetzung für mehr Nachhaltigkeit in der Getränkeverpackungsindustrie: Geschlossene Kreisläufe. Ob durch die Pfandrückgabe zur Wiederbefüllung von Mehrwegprodukten oder zum Recyceln der Einwegprodukte.

Eine der Wertsäulen Rhensers lautet „ökologisch“. Aus diesem Grund möchten wir ein Bewusstsein für die Vor- und Nachteile verschiedener Gebinde schaffen.

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