Mineralwasser ist das einzige Lebensmittel in Deutschland, bei dem zahlreiche Laboruntersuchungen notwendig sind, um als amtlich anerkanntes Lebensmittel deklariert werden zu können. Wir geben Einblicke in unsere Laborarbeit und wie die Qualität von Mineralwasser geprüft wird!
Untersuchung nach den Vorschriften der MTVO
Alle Untersuchungen im Rahmen der Qualitätssicherung bei einem Mineralbrunnen basieren auf den Vorschriften der Mineral- und Tafelwasser-Verordnung (MTVO). Sie dient dazu, die Qualität und Sicherheit von natürlichem Mineralwasser, Quellwasser und Tafelwasser zu gewährleisten und definiert die rechtlichen Rahmenbedingungen für deren Gewinnung, Verarbeitung und Vermarktung.
Damit Mineralwasser als unverfälschtes Naturprodukt beim Endverbraucher ankommt, sind nur wenige Behandlungsverfahren erlaubt. Aus optischen und geschmacklichen Gründen dürfen beispielsweise Schwefel, Mangan und Eisen entfernt werden. Außerdem darf dem Mineralwasser Kohlensäure entzogen oder hinzugefügt werden.
Regelmäßige Kontrollen durch Behörden sowie interne und externe Prüflabore gewährleisten, dass das Mineralwasser alle gesetzlichen Vorgaben erfüllt und seinen hohen Qualitätsanforderungen entspricht.
Tägliche Untersuchung von 100 bis 150 Proben
So werden in unserem internen Labor täglich alle abgefüllten Rhenser-Produkte verkostet und nach den verschiedensten Kriterien, wie beispielsweise Aussehen, Geschmack oder Geruch, untersucht. Die Analysen erfolgen auf dem gesamten Weg, also von der Quelle über die Produktion bis hin zum finalen Produkt. Täglich werden in unserem Labor etwa 100 bis 150 Proben nach Mikroorganismen untersucht.
Bei jeder Charge wird mindestens der Anfang und das Ende untersucht. Außerdem werden Rückstellmuster jeder Charge bis zum Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums aufbewahrt, um bei möglichen Reklamationen weitere Untersuchungen durchführen zu können sowie die Qualität bis zum Ende im Blick zu behalten.
Detaillierte Analysen der Mikroorganismen
„Wir untersuchen unsere Mineralwasser-Produkte konkret auf coliforme Keime, Fäkalstreptokokken, Pseudomonas aeruginosa und sporenbildende Anaerobier. Außerdem wird die Gesamtkoloniezahl des Mineralwassers ermittelt. Die Grenzwerte sind in der MTVO festgelegt, wie auch die Bebrütungsdauer und -temperatur. Durch unterschiedliche Nährböden bietet man den Keimen eine Grundlage zum Wachsen“, erläutert Klara Steeg, Leiterin Qualitätssicherung beim Rhenser Mineralbrunnen.
„Zudem werden auch die Quellen regelmäßig von uns überprüft. Dies sind eher chemische Untersuchungen“, so Klara Steeg weiter.
Mineralwasseranalyse auf dem Etikett
Auf jeder Flasche mit natürlichem Mineralwasser muss auf dem Etikett eine Mineralwasseranalyse abgebildet sein. Die Analysewerte ergeben sich im Rahmen einer detaillierten Untersuchung, die einmal im Jahr durch ein externes Labor durchgeführt wird.
Je weniger Schwankungen hier vorliegen, desto besser. Das ist auch der Grund, weshalb teilweise die Analysewerte auf einer Flasche etwas älter sein können. Das zeigt aber keinesfalls, dass das Wasser seltener überprüft wird. Für die Schwankungen gilt hier ein zulässiger Grenzwert von 20 Prozent.
Die Qualitätssicherung bei einem Mineralbrunnen ist ein Zusammenspiel aus regelmäßigen Untersuchungen, strengen Vorschriften und einem hohen Verantwortungsbewusstsein. Für die Verbraucher ergibt sich durch die präzise Arbeit im Labor die Sicherheit, ein reines und natürliches Mineralwasser zu erhalten.
Im zweiten Teil unserer dreiteiligen Info-Serie gemeinsam mit TV Mittelrhein begleiten wir Klara Steeg, Leiterin Qualitätssicherung, bei ihrer Arbeit im Labor und schauen, durch welche Prüfungen die Qualität von Mineralwasser gesichert wird.